Rosenthal – Konzentration auf Produktionsstandort Selb

Rosenthal – Konzentration auf Produktionsstandort Selb

Strategische Neuausrichtung bei Rosenthal: Die Muttergesellschaft, die Arcturus Gruppe, will künftig den Fokus auf den Produktionsstandort Rosenthal am Rothbühl in Selb legen. Arcturus plant, mehrere Millionen Euro in eine neue Fabrikanlage zu investieren. In den kommenden Jahren soll der Standort umfassend renoviert und umstrukturiert werden. Zudem ist es das Ziel, in Selb ein erlebnisreiches „Porzellan-Dorf“ entstehen zu lassen.

Die Produktion am Werk Thomas am Kulm in Speichersdorf wird voraussichtlich bis Ende 2026 weitergeführt, allerdings mit rückläufigen Volumina. Danach wird der Standort ausschließlich für die Logistik des Unternehmens genutzt. „Faktoren wie ein verändertes Konsumverhalten, die Transformation des Einzelhandels, eine herausfordernde Marktsituation sowie hohe Lohnkosten in Deutschland stellen in Kombination mit rückläufigen Verkaufszahlen eine erhebliche Belastung für Rosenthal dar“, erklärt das Unternehmen. Infolgedessen verzeichnen die Produktionsmengen seit vielen Jahren einen Rückgang.

„Die Überkapazitäten der Rosenthal-Fabriken, kombiniert mit niedrigen Erträgen und hohen Arbeitskosten, führen zu signifikanten finanziellen Verlusten an den Standorten,“ so CEO Gianluca Colonna. „Diese Ineffizienzen erfordern es, die Betriebsabläufe des Unternehmens zukünftig zu optimieren.“

Die Entscheidung, den Produktionsstandort in Selb zu erhalten und zu modernisieren, basiert auf drei zentralen Faktoren, erklärt Colonna: Zum einen die Nähe zum Hauptsitz in Selb, die eine enge Vernetzung mit der Unternehmenszentrale ermöglicht. Das Gebäude der Hauptverwaltung gemeinsam mit dem Rosenthal Outlet Center und dem neuen Werk sollen das Zentrum des künftigen „Porzellan-Dorfs“ werden. Zum anderen spielt das historische Gebäude eine entscheidende Rolle – 1967 von Walter Gropius erbaut, ist es nicht nur ein bedeutender Teil der Unternehmensgeschichte, sondern auch ein wertvolles architektonisches Erbe. Schließlich bietet die Möglichkeit, staatliche Subventionen für die Renovierung des Gebäudes zu erhalten, einen weiteren wichtigen Anreiz.

Die Neuausrichtung bringt einen Stellenabbau mit sich. Rosenthal verhandelt in der nächsten Zeit mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan, um die Auswirkungen des Personalabbaus durch Pensionierungen und Rentenüberbrückungen möglichst gering zu halten.

„Wir müssen uns den Herausforderungen der Zeit anpassen, wie es bereits viele andere Marken getan haben“, sagt Colonna. „Es ist entscheidend, dass die Arcturus Gruppe weiterhin an die Zukunft von Rosenthal glaubt und bereit ist, weiter in das Unternehmen sowie in eine hochwertige, neue und effiziente Produktion ,Made in Germany‘ zu investieren. Dank der Umstrukturierung sind wir gut für eine erfolgreiche Zukunft von Rosenthal aufgestellt.“

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